St. Albertus Magnus Ottobrunn

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Der Gottesdienstraum

Zweiter Teil
 
Der Altar und das Kreuz

Der Grundgedanke:

Die Christen versammeln sich wegen Ostern. Jeder Sonntag ist ein kleines Osterfest (Dominica = Tag des auferstandenen Herrn). Das letzte Abendmahl und der Tod am Kreuz bereiten dieses Ereignis vor. Von daher hat die Feier des Sonntags zwei mögliche Akzente: Wiederholung der Mahlgemeinschaft und Erneuerung des Kreuzesopfers. Unser Altar beantwortet dies in doppelter Form: mit den Bronzetafeln und mit dem Stein selbst.

 

Bronzetafel an der Altarvorderseite, Klaus Backmund Altarstein mit Bronzetafeln von Klaus Backmund

Die Bronzetafeln

Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag sind die liturgischen Tage, an denen wir die zu den 3 Altartafeln gehörenden Texte lesen (Lk 22-24). Die Jünger erkennen den Herrn am Brotbrechen. Der Karfreitag war kein Ende. Lässt das Kreuz auf der vorderen Plastik noch den Eindruck einer Katastrophe zu (was aber nicht ganz stimmt: In dem Hauptmann, dessen Pferd sich umdreht, geht eine innere Zuwendung zu Jesus vor; für Johannes erhält das Leben durch die Sorge für Maria einen neuen Sinn), so zeigt das Wandkreuz was die Christen seit 2000 Jahren verkünden:

 
"Wir aber predigen Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Heiden eine Torheit, den Berufenen aber, Juden wie Hellenen, Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit."

Durch dieses Zitat aus 1 Kor 1 erwähnen wir auch den Wappenspruch unseres verstorbenen Erzbischofs Julius Kardinal Döpfner, in dessen Amtszeit die Gründung unserer Gemeinde fällt und dessen Glauben an Ostern uns tief beeindruckt hat.
 
Bronzetafel an der linken Altarseite, Klaus Backmund Bronzetafel an der rechten Altarseite, Klaus Backmund

 

Der Stein

Der Donaumarmor ist so behauen, dass sein Grundriss ein Kreuz erkennen lässt, sein Aufriss einen Tisch andeutet. Thomas von Aquin stand mit seiner Summa für diese Auffassung Pate (3 qu 83 art 1 ad 2):

"Altare est repraesentativum crucis ipsius in quo Christus in propria specie immolatus est".

 
 

Der Ambo

Der Bildhauer hat hier Nikodemus ganz als den Hörenden dargestellt. Das Hören auf das Wort Gottes (vgl. die atl. Formel: Höre Israel!) ist ein Wesensmerkmal der Christengemeinde. Die hier abgebildete Jesusrede in Jo 3 endet allerdings mit einem Auftrag an uns Hörende:

"Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Lichte, damit offenbar werden seine Werke, dass sie in Gott getan sind."

 

Ambo, Klaus Backmund, Bronze

Tabernakel, Klaus Backmund, Bronze

 

 

 

Der Tabernakel

Für eine Erklärung des 5. Kapitels der Apokalypse reicht der Platz in dieser kurzen Schilderung nicht aus. Es können nur die drei Bildelemente genannt werden:

 
  1. Das Lamm mit den 7 Hörnern. Das Lamm als Wort für Jesus ist uns aus der Liturgie geläufig.
  2. Das Buch mit den 7 Siegeln. Seit dem großartigen Film des schwedischen Regisseurs lngmar Bergman "Das 7. Siegel" ist vielen die Bildkraft dieser Stelle bewusst. Das 6. Kapitel der Apokalypse erklärt was damit gemeint ist.
  3. Die 24 Ältesten. Das sind nach Gen 35 die 12 Stämme Israels: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulun, Joseph, Benjamin, Dan, Naphtali, Gad und Aser und nach Mt 10 die 12 Apostel: Simeon = Petrus, Andreas, Jakobus d.Ä., Johannes, Philippus, Bartholomäus, Thomas, Matthäus, Jakobus d.J., Thaddäus, Simon und Judas, für den Matthias gewählt wurde.
 
Die Marienwand







Die Marienfigur

Die Marienfigur aus glasierter Keramik zeigt eine einfache, arme Frau, die die Sorgen kennt. Sie hält der Gemeinde ihr Kind entgegen, das uns mit seinen Armen begrüßt.

Klaus Backmund, Marienfigur, Keramik
   

Die Leuchter

Die fünf Bronze-Leuchter symbolisieren den freudenreichen Rosenkranz:

Empfängnis (Lk 1,31), Heimsuchung (Lk 1,56), Geburt (Lk 2, 7), Darstellung (Lk 2,27) und Auffindung (Lk 2,46).

 

Marienaltar, Keramik und Bronze, Klaus Backmundl
 

 
 
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Last updated 11.01.10