Der Altar und das Kreuz
Der Grundgedanke:
Die Christen versammeln sich wegen Ostern. Jeder Sonntag
ist ein kleines Osterfest (Dominica = Tag des auferstandenen Herrn). Das letzte Abendmahl und der Tod am
Kreuz bereiten dieses Ereignis vor. Von daher hat die Feier des Sonntags zwei mögliche Akzente:
Wiederholung der Mahlgemeinschaft und Erneuerung des Kreuzesopfers. Unser Altar beantwortet dies in
doppelter Form: mit den Bronzetafeln und mit dem Stein selbst.
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Die Bronzetafeln
Gründonnerstag,
Karfreitag und
Ostersonntag sind die liturgischen Tage, an denen wir die zu den 3
Altartafeln gehörenden Texte lesen (Lk 22-24). Die Jünger erkennen den
Herrn am Brotbrechen. Der Karfreitag war kein Ende. Lässt das Kreuz auf
der vorderen Plastik noch den Eindruck einer Katastrophe zu (was aber
nicht ganz stimmt: In dem Hauptmann, dessen Pferd sich umdreht, geht eine
innere Zuwendung zu Jesus vor; für Johannes erhält das Leben durch die
Sorge für Maria einen neuen Sinn), so zeigt das Wandkreuz was die Christen
seit 2000 Jahren verkünden:
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"Wir aber predigen Christus den Gekreuzigten, den
Juden ein Ärgernis, den Heiden eine Torheit, den Berufenen aber, Juden wie Hellenen, Christus als Gottes
Kraft und Gottes Weisheit."
Durch dieses Zitat aus 1 Kor 1 erwähnen wir auch den
Wappenspruch unseres verstorbenen Erzbischofs Julius Kardinal Döpfner, in dessen Amtszeit die Gründung
unserer Gemeinde fällt und dessen Glauben an Ostern uns tief beeindruckt hat. |
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Der Stein
Der Donaumarmor ist so behauen, dass sein Grundriss
ein Kreuz erkennen lässt, sein Aufriss einen Tisch andeutet. Thomas von Aquin stand
mit seiner Summa für diese Auffassung Pate (3 qu 83 art 1 ad 2):
"Altare est repraesentativum crucis ipsius in
quo Christus in propria specie immolatus est".
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Der Ambo
Der Bildhauer hat hier Nikodemus ganz als den Hörenden
dargestellt. Das Hören auf das Wort Gottes (vgl. die atl. Formel: Höre Israel!)
ist ein Wesensmerkmal der Christengemeinde. Die hier abgebildete Jesusrede in Jo 3
endet allerdings mit einem Auftrag an uns Hörende:
"Wer aber die Wahrheit tut, kommt
zum Lichte, damit offenbar werden seine Werke, dass sie in Gott getan sind."
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Der Tabernakel
Für eine Erklärung des 5. Kapitels der Apokalypse
reicht der Platz in dieser kurzen Schilderung nicht aus. Es können nur die drei Bildelemente genannt
werden:
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- Das Lamm mit den 7 Hörnern. Das Lamm als Wort für
Jesus ist uns aus der Liturgie geläufig.
- Das Buch mit den 7 Siegeln. Seit dem großartigen Film
des schwedischen Regisseurs lngmar Bergman "Das 7. Siegel" ist vielen die Bildkraft dieser
Stelle bewusst. Das 6. Kapitel der Apokalypse erklärt was damit gemeint ist.
- Die 24 Ältesten. Das sind nach Gen 35 die 12 Stämme
Israels: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulun, Joseph, Benjamin, Dan, Naphtali, Gad und Aser und
nach Mt 10 die 12 Apostel: Simeon = Petrus, Andreas, Jakobus d.Ä., Johannes, Philippus, Bartholomäus,
Thomas, Matthäus, Jakobus d.J., Thaddäus, Simon und Judas, für den Matthias gewählt wurde.
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Die Marienwand
Die Marienfigur
Die Marienfigur aus glasierter Keramik zeigt eine
einfache, arme Frau, die die Sorgen kennt. Sie hält der Gemeinde ihr Kind entgegen, das
uns mit seinen Armen begrüßt.
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Die Leuchter
Die fünf Bronze-Leuchter symbolisieren den freudenreichen
Rosenkranz:
Empfängnis (Lk 1,31),
Heimsuchung (Lk 1,56), Geburt (Lk 2,
7), Darstellung (Lk 2,27) und Auffindung (Lk 2,46). |
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